
Ausschreibung für Homepage und große Webprojekte erstellen
vielleicht habt ihr ein kleines Unternehmen und möchtet eine Ausschreibung für eine Homepage erstellen, damit euch jemand eure Homepage neu- oder umprogrammiert, und plötzlich stellt ihr euch die Frage: Was will ich denn überhaupt? Und was brauche ich wirklich?
Schritt für Schritt möchte ich euch nun erklären, worauf es bei solchen Ausschreibungen ankommt, damit ihr am Ende eine geeignete Firma findet:
1. Wer seid ihr?
Zu Beginn solltet ihr euer Unternehmen kurz vorstellen: was macht das Unternehmen, wie viele Mitarbeiter gibt es, wo ist der Firmensitz. Dies ist insofern von Bedeutung, als dass es Programmierer und Firmen gibt, die sich auf verschiedene Bereiche spezialisieren: geht es um eine „Online-Visitenkarte“ sind sicherlich andere Anforderungen gefragt als bei einer Website, die möglichst interaktiv sein soll (beispielsweise Log-in Bereiche, Downloadbereiche, etc.)
2. Was wollt ihr?
Nun gut, ihr wollt eine Website, so viel ist klar. Doch was wollt ihr wirklich? Wollt ihr Neukunden gewinnen oder ist es euch wichtig, dass bestehende Kunden laufend mit Informationen versorgt werden? Möchtet ihr eine möglichst breite Leserschaft erreichen, oder reicht eine Website für den kleinen Rahmen?
Diese Informationen sollten auf jeden Fall in der Ausschreibung stehen. Auch wäre wichtig hinzuzufügen, ob es eine umfangreiche Website werden soll oder eine eher bescheidene. Wollt ihr Downloadbereiche, viele Unterseiten, SEO Optimierung und weitere Specials? Dann solltet ihr das in der Ausschreibung auflisten. Außerdem solltet ihr folgende Informationen angeben:
- Anzahl der Seiten und Formulare
- statische Website oder dynamische Website
- ein- oder mehrsprachige Website
- wird eine Google Optimierung benötigt?
- falls ihr das bereits wisst: welches CMS? welche Programmiersprache?
- evt. Kostenbereich (wie viel darf es maximal kosten?)
- was soll auf der Website präsentiert werden? (Dienstleistungen, Produkte, etc.)
- um welchen Geschäftstypen handelt es sich? (Unternehmen, Abteilung, EPU, Praxis, Institution, Verein, etc.)
- Branche
- nationales/internationales Unternehmen
- welche Zielgruppe (Verbraucher, Unternehmen, Private, etc.)
- Soll die Website als Kommunikationsmedium fungieren? (Formulare, E-Mail, Newsletter, etc.)
- Wer kümmert sich um die Instandhaltung? (Content Management, Webmaster, etc.)
- Wie viele Ebenen hat die Website?
- Muss der Auftragnehmer das Design erstellen oder ist dieses bereits bekannt?
- Ist Bildmaterial vorhanden oder muss dieses von dem Auftragnehmer zur Verfügung gestellt werden?
- Wird die Website nur abgeändert oder von Grund auf erneuert?
- falls bekannt: wird die Website hauptsächlich von Stand-PCs oder mobilen Endgeräten aufgerufen?
3. Wen wollt ihr?
Und das ist jetzt sehr wichtig: leider gibt es sehr viele unqualifizierte „Programmierer“ auf dem freien Markt, weswegen die Auswahl eines geeigneten Spezialisten für die Homepage-Programmierung schwierig ist. Dennoch solltet ihr die wichtigsten Fakten im Auge behalten:
Eine Firma, die Programmierer mit ...
- Universitätsabschluss oder
- Lehre/Ausbildung in diesem Bereich
- mehrjähriger Erfahrung
- eigener Homepage, damit ihr euch ein Bild über die Arbeit von ihm/ihr machen könnt
- eigenen Arbeitsmitteln und Ressourcen
im Repertoire hat, ist schon Mal ein guter Anfang. Weiters sollte der/die Programmierer/in stressresistent sein und, wenn möglich, flexibel, falls ihr eure Wünsche im Laufe des Projekts abändern/ergänzen möchtet. Außerdem sollte die Ansprechperson gut erreichbar sein (E-Mail, Telefon, Handy), damit ihr nicht tagelang auf Antworten zu Fragen, die sich vielleicht ergeben, warten müsst.
4. Wie wollt ihr weiter vorgehen?
Selbstverständlich ist es mit der Ausschreibung alleine nicht getan. Nach dem Sammeln der Bewerbung geht es erst richtig los. Ihr solltet die Bewerber zu einem persönlichen Kennenlerngespräch einladen, damit ihr sehen könnt ob die Chemie stimmt und ihr euch eine Zusammenarbeit überhaupt vorstellen könnt. Weiters bekommt ihr mehr Informationen zu angegebenen Referenzen und Projekten.
5. Habe ich den/die Richtige gefunden?
Wenn ihr mit der Arbeit nicht zufrieden seid, ihr merkt, dass die Firma bzw. der Programmierer doch nicht qualifiziert genug ist oder es sonstige Probleme gibt, solltet ihr diese offen ansprechen – schließlich wird das Unternehmen seine Arbeit verrechnen, auch wenn euch das Endprodukt nicht gefällt. Somit macht es mehr Sinn, lieber nach kurzer Zeit die Probleme zu beheben, anstatt am Ende mit einem nicht optimalen Produkt dazustehen.
Ich hoffe, dass euch diese Beschreibung zur Erstellung einer Homepage-Ausschreibung weitergeholfen hat.